Mittwoch, 27. Dezember 2017

Warum es überhaupt nichts bringt, sich etwas zu verbieten

Du hast dir sicherlich schon unzählige Mal bei einer Diät den
Konsum von bestimmten Nahrungsmitteln verboten. Süßes und Fettiges wurde strikt vom Speiseplan gestrichen. Das hat sicherlich ein paar Tage super funktioniert, du warst auf einem guten Weg und voller Hoffnung. Dann kam Tag x. Die Lust auf Süßigkeiten, Pizza oder Pommes wurde riesig groß.
Du dachtest dir vielleicht: „ach, wenn ich jetzt mal diese kleine Ausnahme mache, wird es sicher nicht so schlimm sein?“

Oder du hast der Versuchung nachgegeben und es danach bitter bereut. Möglicherweise hast du dann auch die Diät beendet und dir gedacht „Jetzt ist ja eh alles vorbei, ich habe versagt“
Kennst du noch das Gefühl aus deiner Kindheit, wenn du etwas unbedingt haben wolltest? Es war unerreichbar für dich, weil es dir vielleicht von deinen Eltern oder wem auch immer verboten wurde…oder weil dir gesagt wurde „Das darfst du jetzt nicht haben“! Aber dein Wunsch danach ließ nicht nach, es zog dich einfach magisch an. Egal ob es die Keksdose oben auf dem Schrank war oder der Süßigkeiten Vorrat im Keller, oder ob es etwas war, was gar nichts mit essen zu tun hatte…deine Gedanken waren darauf fixiert.
Vielleicht kennst du das Gefühl heute auch noch wenn du an Süßigkeiten denkst?

Ich selbst stelle mir dann immer vor, wie ich vor einem Berg aus Pralinen, Konfekt, Gummibärchen und anderen Süßigkeiten sitze und es mir ganz alleine gehört. Niemand kann es mir weg nehmen oder mir einteilen.. Aber wenn ich es dann gekauft habe, ist es viel weniger interessant für mich. Ich esse dann zwar etwas davon, aber die große Schlemmerei bleibt aus. 
In meiner Vorstellung sah das ganz anders aus, da hätte ich gerne eine ganze Badewanne voll mit Süß Kram.. Und weil ich früher als Kind keine Süßigkeiten haben durfte, weiß ich, dass dieses ein altes und längst überholtes Muster aus meiner Vergangenheit ist. Bei uns zuhause wurden die Süßigkeiten gehütet wie ein heiliger Gral und es war mir strikt verboten, welche zu essen. Ich habe es dann heimlich gemacht und die Leckereien in meinem Zimmer versteckt. Also hat das Verbot rein gar nichts gebracht, es wurde nur noch interessanter für mich.
Heute sind diese Hamsterkäufe von Süßigkeiten zum Glück sehr selten geworden in meinem Leben. Ich weiß, das Ich mir selbst und der Welt damit zeige, dass ich jetzt wo ich erwachsen bin, mir alles selbst kaufen kann was ich möchte. Ich arbeite daran, dass die Überzeugung „Es ist immer genug da“ Teil meines Lebens wird und bin auf einem guten Weg.

Kennst du vielleicht auch irgendwelche Verbote in Bezug auf Süßigkeiten oder Essen im allgemeinen aus deiner Vergangenheit? Wenn du magst, kannst du sie ja einmal aufschreiben
Ich bin der Ansicht, das je mehr wir uns etwas verbieten, desto interessanter wird es für uns und das ist auch der Grund, warum so viele Diäten nicht funktionieren. Voller Elan und guter Hoffnung starten wir unseren Abnehmplan, um dann meistens nach ein paar Tagen dann doch dem Wunsch nachzugeben, etwas zu essen was nicht auf dem Diätplan steht. Danach kommt eine Sache ganz schnell und das ist die Verurteilung oder auch Anklage. „Hätte ich das bloß nicht gemacht, was für ein Mist, wie konnte ich so etwas tun? Das kann auch nur mir passieren, das ist ja wieder typisch das ich die Diät nicht durchhalte…und so weiter. Damit verbunden ist oft das Gefühl, schuldig zu sein oder gesündigt zu haben. Oftmals hält das schlechte Gefühl dann eine Weile an und wir lassen die Süßigkeiten sein- bis zum nächsten Aussetzer.
Bringt dich das wirklich weiter? Ich kann nur von mir sprechen und sagen, dass es mich damals nicht einen Zentimeter näher an meiner Traumfigur gebracht hat.

Wie ist deine Einstellung zu Süßigkeiten oder ungesundem Essen? Ist es etwas, was du unbedingt haben möchtest? Oder worauf du versuchst zu verzichten? Wie war in deiner Kindheit der Umgang mit Süßem?

Diese Fragen können dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen und deine unbewussten Beweggründe aufzudecken.
In diesem Blogbeitrag möchte ich dich dazu inspirieren, liebevoller und verständnisvoller mit dir selbst umzugehen. Wie ich schon gesagt habe, bringt die Anklage und das damit verbundene Schuldgefühl dich gar nicht weiter. Wenn du dir etwas verbietest, wird es umso unwiderstehlicher für dich. Nimm dir beim nächsten Mal wenn du zur Schokolade oder Praline greifen möchtest einfach 2 Minuten Zeit und frage dich:
Warum möchte ich das jetzt? Fühle ich mich einsam, habe ich Stress, Kummer, Langeweile? Oder wirklich einfach nur Appetit darauf?

Ich möchte dich nicht belehren, weniger Süßigkeiten zu essen denn das erhöht den Drang danach aber du kannst einfach mal versuchen, mit mehr Bewusstsein essen. Statt wie ein ferngesteuerter Roboter zum Schrank mit der Schokolade zu gehen kannst du anhalten, die zwei  Minuten warten und dir dann überlegen: Brauche ich das jetzt wirklich? Ist es wirklich mein Wunsch, das jetzt zu essen? Wenn es dein Wunsch ist, dann iss die Schokolade oder die Praline und hab ein gutes Gefühl dabei. Versuche einfach, die Schokolade nicht zu etwas so Besonderem und Wichtigem zu machen denn das ist sie nur in deinem Kopf. Es ist nur Schokolade und es sind deine Ansichten darüber- aber Ansichten kann man ändern.

Was bedeuten die Süßigkeiten für mich? Was tue ich mir damit selbst Gutes? Sind Fragen die dir helfen können, deinen Beweggründen auf die Schliche zu kommen.

Ich wünsche dir eine genussvolle Vorweihnachtszeit mit viel Bewusstsein,
Deine Daniela 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen