Dienstag, 7. August 2018

Verdammt! Wo kommen die ganzen Pfunde her?

In dieser kleinen Geschichte versuche ich herauszufinden, woher diese verdammten Pfunde kommen.

Heute Morgen war die Zeit mal wieder besonders knapp. Ich hatte den Wecker mehrfach auf stumm gedrückt und das rächte sich nun, denn unter der Dusche musste ich mich ziemlich beeilen. Während ich meinen üppigen Körper einschäumte, fiel mir doch glatt die Seife in die Duschwanne. Verdammt! fluchte ich.
Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schwer es ist, sich mit einem dicken Bauch zu bücken? So versuchte ich mit dem Fuß die Seife an der Duschwand hoch zu drücken, was natürlich nicht funktionierte. Es blieb mir nichts anderes übrig, ich streckte meine Hand kopfüber nach der Seife aus…ach, endlich. 


Wie sehr ich diese dicke Wampe nicht leiden konnte! Fast überall behindert sie mich. Ich bin mittlerweile der Meinung, das schlimmste an meiner Figur ist echt mein Bauch. 

Wie gerne würde ich diesen Körper endlich auswechseln? Aber es gelingt mir nicht. Und je mehr ich mich über meine Figur aufrege, so ist mein Gefühl, desto schlimmer wird es. Verbessert hat sich, seitdem ich meinen Körper kritisiere, nämlich gar nichts.
Nach der Dusche quetschte ich mich in meine Jeans. Ja, quetschen war das richtige Wort, denn auch diese Hose war mal wieder zu eng geworden. Mittlerweile hatte ich fast nur noch Hosen mit Gummizug im Kleiderschrank.
Die Jeans über die Beine zu bekommen war noch ein leichtes aber dann… Luft anhalten und Knopf zumachen…uff, das wäre geschafft.  Jetzt bloß nicht tief einatmen.
Irgendwo hatte ich mal gelesen „Das, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, das wächst.“
Na prima, ich darf also dann gar nicht mehr an meinen dicken Bauch und die miserable Figur denken?


Im Büro gab es heute Kuchen, weil Monika, die ebenfalls üppige Kollegin, mal wieder gebacken hatte. Wenn ich da jetzt zugreife, ist der ganze Tag kalorienmäßig im Eimer, das war mir klar. Heute war ich stark und verzichtete, auch wenn meine Kollegin das überhaupt nicht verstehen konnte. Man, was war ich stolz auf mich! Es fühlte sich immer klasse an, wenn ich Süßigkeiten ablehnte.




Nach Feierabend ging ich wieder in meinen Garten und legte mich in die Hängematte. Die war an zwei großen und starken Bäumen fest gemacht, so dass ich auch mit meinen üppigen Rundungen nicht heraus fallen konnte. Ich liebe diese Hängematte, sie erinnert mich immer an meine Kindheit und an Omas Garten. Dort hatte ich damals auch eine.
Ich war hundemüde. Die Arbeit schlauchte mich momentan sehr, vor allem das frühe Aufstehen, weil ich nämlich seit ein paar Wochen Einschlafstörungen hatte. Dementsprechend gerädert war ich tagsüber. Und so döste ich auch dieses Mal schnell wieder ein und träumte mich davon. Sich weg zu träumen war schon immer eine gute Sache für mich, so konnte ich der Welt wenigstens für eine gewisse Zeit entfliehen.



Im Traum sah ich meinen dicken und unförmigen Körper im Badeanzug am Strand liegen so als würde ich über mir selbst schweben. Oh du meine Güte, ging es mir durch den Kopf, ich sehe wirklich aus wie ein Walfisch!  



„Wie kann man so schlecht aussehen? Wie gerne würde ich dich auswechseln“. sagte ich zu ihm „Ich mag dich wirklich nicht. Du bist dick, schwabbelig und hast überall Fettwulste.“
Plötzlich nahm ich eine weibliche Stimme wahr, sie schien irgendwie von weiter weg zu kommen.
„Das ist sehr schade, denn ich gehöre ja schließlich zu dir“
Woher kam diese Stimme? Wer war das? Bin ich jetzt etwa verrückt geworden, dass ich eine Stimme höre?
„Wer bist du?“ fragte ich neugierig.
„Na, ich bin natürlich dein Körper, du Dummerchen, du redest doch die ganze Zeit mit mir, oder dachtest du etwa, ich höre dich nicht?“
Ich war erschrocken. „Aber du kannst doch nicht reden??“
Scheinbar ja schon, wie du hören kannst.
Und ich habe alles mitgehört was du dein Leben lang über mich gesagt hast. Wie du dir vorstellen kannst, bin ich nicht sehr erfreut darüber.“
„Ja, aber- warum bist du auch so fett?“
Es war wirklich unheimlich, sich mit seinem eigenen Körper zu unterhalten.


„Warum ich so fett bin? Was ist das denn für eine blöde Frage?“ Der Körper schien etwas eingeschnappt zu sein. „Na weil du mich so gemacht hast!“
Ich??? Das kann ja nicht sein! Wie soll ich das denn gemacht haben?“ Ich war empört. Wieso musste ich mich hier im Traum eigentlich auf eine Diskussion einlassen?
„Wer denn dann? Oder meinst du, es ist ein Zauberer vorbei gekommen, der die Kilos auf deine Rippen gehext hat?
Wohl kaum. Also bist du es selbst gewesen. Basta.“
Ich war empört. „Das kann nicht sein!“ erwiderte ich. „Ich will bestimmt nicht diesen schwabbeligen, dicken Körper haben! Na gut, ich habe oft Süßigkeiten gegessen, aber so viele ja nun auch nicht, oder?“
„Oh doch, das waren schon einige. Aber egal, reden wir nicht drüber. Ich glaube trotzdem nicht, dass die Süßigkeiten Schuld sind.“ sagte die Körperstimme.
Nun war ich vollkommen verwirrt. Wer könnte denn sonst bitte schuld sein an meinem Gewicht, wenn nicht der Körper?
„Weißt du was, sagte plötzlich die Stimme des Körpers, lass uns mal den Verstand fragen, der könnte das wissen.“ Nun war ich echt verwirrt. „Wie soll man denn den Verstand befragen?“ fragte ich die Stimme des Körpers.
„Im Traum geht das. Komm einfach mit mir, der sitzt meistens in der Bücherei und rechnet oder liest etwas.“ 


Und genau so war es auch. Ich ging in ein Gebäude hinein und die Körperstimme folgte mir scheinbar.
Aus mir völlig unerklärlichen Gründen, wusste ich wo die Bücherei ist. Und da saß er. Ein älterer Herr mit Strickjacke und Cordhose gekleidet und wie schon vermutet in ein Buch vertieft.
„Guten Tag, sind sie der Verstand?“ fragte ich ihn direkt. Erst einmal blickte der alte Mann mich gar nicht an.
„Wer will das wissen?“ brummte er  in seinen grauen Bart. Ich stellte mich kurz vor und erzählte ihm, dass ich das alles scheinbar nur träumte. Das war hier alles wirklich mehr als unheimlich. Aber es schien so, als würde ich das wirklich erleben.
„Sind sie nun also der Verstand oder nicht?“ hakte ich nochmal nach. Er nickte nur.
„Können sie mir dann eine Frage beantworten?“ wieder nickte er nur.


„Warum bin ich so dick und woher kommt mein Übergewicht?“
„Das kann ich dir nicht beantworten. Dafür müsstest du mal überlegen, was du in den ganzen Jahren so gegessen hast, dann  deinen Kalorienverbrauch ausrechnen, deine Aktivitäten abziehen und das alles gegen rechnen, dann hast du deine Antwort.“
Scheinbar war der Verstand ein sehr kopflastiger Mensch, denn seine Aussage half mir auch nicht weiter. Ich ging aus dem Gebäude hinaus und setzte mich an den Straßenrand.
„Tja, lieber Körper, hier gab es auch keine Antwort.
Und was sollen wir jetzt tun?“ fragte ich.
„Mmmh, mal überlegen, sagte die Körperstimme, vielleicht weiß die Seele ja Bescheid?
Man sagt, die Seele ist allwissend und kennt auf alle Fragen eine Antwort. Sie zu finden, ist allerdings
nicht ganz so einfach, denn die meisten Menschen wissen gar nicht einmal, dass sie eine haben. Die Seele ist sehr bedeutend, aber die meisten Menschen möchten gar nicht mit ihr reden, weil sie scheinbar Angst davor haben, was sie sagen könnte.“ Ich wurde neugierig. Das klang wirklich sehr mysteriös.
„Ich glaube, die Seele wohnt im Wald oder am See, ich weiß es wirklich nicht.“ sagte die Körperstimme.
„Gehen wir einfach los, schlug ich vor vielleicht finden wir sie dann.“
Wie gut, dass das laufen im Traum so gar nicht anstrengend ist. Leicht wie eine Feder ging ich über die Straße, die in einen kleinen Wald hinein führte und das völlig ohne Anstrengung. Es fühlte sich so an, als wäre ich schon stundenlang unterwegs, als vor mir plötzlich eine Hütte auftauchte. Ob da die Seele darin wohnt? fragte ich mich.


Aus dem Schornstein kam Rauch, scheinbar war die Hütte also bewohnt, das war schon mal ein gutes Zeichen. Von außen machte sie einen sehr gepflegten Eindruck. Es gab einen Art Vorgarten und in diesem wuchsen Sonnen- und Mohnblumen, die sich sanft im Wind bewegten. Ich nahm meinen Mut zusammen und schaute durch eines der Fenster. Leider konnte ich so gar nichts erkennen.
Ob ich einfach klopfen sollte?
Ein bisschen ängstlich stand ich vor der Holztür und klopfte ganz sanft. Was würde mich jetzt erwarten? Nur ein paar Sekunden später öffnete sich die Tür und eine alte Frau mit hochgestecktem Haar fragte mich mit sanfter Stimme, was mein Anliegen sei. Sie trug eine blaue Strickjacke und einen schwarzen Faltenrock. Ihr Gesicht war freundlich und strahlte Weisheit aus.
„Hallo, stammelte ich…sind sie die Seele?“
„Ja, so in etwa.“ antwortete die alte Dame und bat mich herein. In der Hütte brannte ein Kaminfeuer und ein gemütlich aussehendes Sofa und Sessel luden ein, sich hinzusetzen.
„Ich habe dich schon erwartet“ sagte die alte Dame und bot mir einen Platz auf dem Sofa an. Ich schaute sie fragend an „Wieso denn das?“
Sie lächelte. „Weil kein Weg an der Seele vorbei geht“
„Aha, naja, nun bin ich ja hier und ich hoffe, dass du die Antworten hast, die ich unbedingt brauche.“ sagte ich zu ihr.
„Was hast du denn für Fragen?“
„Eigentlich ist es nur eine Frage, aber die ist mir unglaublich wichtig. Warum bin ich so dick und wer ist dafür verantwortlich?“
Frau Seele, so hatte ich sie mittlerweile genannt, schenkte uns Tee ein und lehnte sich dann entspannt in ihrem Sessel zurück.
Dann sagte sie etwas, was mir glatt den Boden unter den Füßen weg haute.
„Ich bin dafür verantwortlich.“
Ich dachte, ich hätte mich verhört. „Weißt du, Essen macht doch Freude, also dir macht es zumindest welche und es gab einige Erlebnisse in deinem Leben, die waren nicht ganz so leicht für dich. Erinnerst du dich noch an den Tod deiner Großmutter? Wie schwer das für dich war und wie wenig du in deiner Familie trauern durftest?“
Das hatte ich wohl völlig verdrängt, denn ich erinnerte mich nur noch an wenige Dinge, die damit zu tun hatten.
„Essen und die damit verbundenen guten Gefühle, waren für mich die einzige Lösung, mit dir zusammen über diese schwere Zeit hinweg zu kommen.“


„Wie bitte?“ Ich war erschrocken.
„Gab es denn keinen anderen Weg?“
Nein, damals nicht.“ sagte Frau Seele.
„Und was bedeutet das jetzt für mich?“ ich schaute sie fragend an.
„Das du dich noch einmal mit deinen alten Problemen beschäftigen musst, beziehungsweise mit deinen alten Gefühlen, die du nicht heraus lassen durftest.“
Das hörte sich für mich jetzt irgendwie nicht so erfreulich an.
„Dazu habe ich nicht so große Lust, Frau Seele“.
„Das ist in Ordnung, das musst du auch nicht, aber dann wird sich auch nichts verändern. Und übrigens hat das Dick-sein immer einen Grund, der mit mir, also mit der Seele zu tun hat. Aber da die meisten Menschen es bevorzugen, ohne meine Hilfe zu Recht zu kommen, steht es mir auch nicht zu, mich in ihr Leben einzumischen.“


Mit Frau Seele zu reden, war scheinbar nicht die schlechteste Idee wie ich fand.
„Was kann ich denn tun, um die Pfunde endlich loszuwerden?“
„Das habe ich doch schon gesagt, du musst die alten Gefühle heraus lassen, die immer noch in dir gespeichert sind. Manchmal stehen die Pfunde für Gefühle, aber das ist bei jedem Menschen unterschiedlich.“ Frau Seele trank von ihrem Tee.
„Du sag mal, bist du jetzt eigentlich nur meine Seele, also hat jeder Mensch eine eigene?“
Sie lächelte. „Ja das bin ich, ich bin nur deine. Jede Seele ist unterschiedlich. Wäre ja auch sonst etwas viel zu tun für mich alleine.
Aber weißt du was? Für heute ist unsere Unterhaltung zu Ende. Du hast ja erstmal einiges, worüber du nachdenken kannst.“


Ich ging Richtung Tür. „Darf ich wieder kommen?“
„Jederzeit. Du bist willkommen. Immer.“ Sanft drückte sie meine Hand und im nächsten Moment sah ich die Wolken am Himmel über meiner Hängematte. Was für ein Traum! dachte ich und ging in das Haus hinein.

Montag, 30. Juli 2018

Dick bedeutet manchmal, sich zu viel gefallen zu lassen

In dieser Geschichte lernst du Charlotte kennen, die das Gefühl hat, das ihr Leben so schlecht läuft, weil sie so dick ist:

Charlotte saß auf der Terrasse des Cafés  „Zur schönen Aussicht“. 
Dieser Name war wirklich passend, denn hier blickte man direkt auf den See und den Bootsanleger. Obwohl es erst halb elf am Vormittag war, stand vor ihr ein Teller mit zwei Stücken Schokoladentorte. Sie wusste genau, wenn sie die Torte jetzt essen würde, würde sie den ganzen Tag das schlechte Gewissen plagen. Deswegen stocherte sie nur zaghaft darin herum und schaute betrübt auf den See hinaus. Dieser Ort war wirklich zauberhaft, was gab es Schöneres, als unter einem Sonnenschirm zu sitzen und in die Landschaft zu schauen?

Aber heute hatte sie keinen Blick dafür, die tolle Gegend konnte über den Aufruhr in ihrem Inneren auch nicht hinweg trösten. Gerade dann, wenn es ihr so schlecht ging wie heute, fuhr sie gerne die vierzig Kilometer hierhin, um sich abzulenken und Kraft zu tanken. Charlotte war einfach traurig und es gab momentan nichts, was sie wirklich aufheitern konnte. Ihre Figur war eine Katastrophe, ihr Freund war gestern wieder den ganzen Tag nicht erreichbar, ihr Chef auf der Arbeit nahm sie nicht ernst und ihre Mutter hatte nichts Besseres zu tun, als sie ständig auf ihr Übergewicht hinzuweisen. Es kam ihr so vor, als wäre ihr Leben eine große Baustelle und sie wusste gar nicht, womit sie zuerst anfangen sollte. Warum konnte das Leben nicht einfach und ohne Probleme sein? Warum gab es immer Kampf und Anstrengung? Sie war es so leid! Was machte sie eigentlich falsch und warum hatten andere viel mehr Glück als sie? Sie musste nur an das Leben ihrer besten Freundin denken und fühlte sich wie eine Versagerin. Mia war seit Jahren verheiratet, wohnte ihn einem schicken Haus am Stadtrand und hatte eine bezaubernde Tochter. Was für ein perfektes Leben. Zudem war sie auch noch schlank. Was für ein perfektes Leben!


Charlotte griff zu der Kuchengabel und schob sich ein extra großes Stück in den Mund. Das sorgte immerhin für eine kleine Freude.  Sie bestellte sich noch einen Milchkaffee als in dem Moment ihr Handy klingelte. Verdammt! dachte sie, habe ich mal wieder vergessen, es auszuschalten. Wie sie im Display sehen konnte, war der Anruf von ihrer Mutter. Oh nein, auf die habe ich nun wirklich keine Lust und sie stellte das Handy auf stumm. Seitdem Vater sich von ihr getrennt hatte, war sie unausstehlich geworden und Charlotte hatte einfach keine Lust mehr, mit ihr Zeit zu verbringen, lieber widmete sie sich wieder ihrer Torte. Die Gespräche mit Mutter bestanden nur noch aus Ermahnungen und Belehrungen über ihr Gewicht oder vollkommen nutzlose Diättipps. Als wäre es nicht schon genug, das viele Menschen der Meinung waren, ihr Gewicht kritisieren zu müssen, da brauchte sie das nicht auch noch von ihrer eigenen Mutter. Das Übergewicht von mittlerweile 60 Kilogramm ließ sich einfach nicht verbergen.

Wieder einmal dachte sie darüber nach warum sie eigentlich dick ist. So viel esse ich doch gar nicht! Das schlimmste für sie war, dass sie nicht einmal jemanden hatte, mit dem sie darüber reden konnte. In ihrem Freundeskreis gab es nur normal gewichtige Menschen. Wie gerne würde sie eine dicke Freundin haben, mit der sie über die ganzen Probleme reden konnte.
Die negativen Gedanken ließen sie einfach nicht los. Würde ihr Leben jemals besser werden? Sie musste nur an ihren Freund denken und ihre Laune ging in den Keller. Regelmäßig tanzte er ihr auf der Nase herum. Entweder er hielt Verabredungen gar nicht ein, oder kam dauernd zu spät. Wie oft hatte sie schon auf ihn warten müssen? Und wie oft hatte er ihr versprochen, sich zu bessern? Sie wurde das Gefühl nicht los, dass er sie einfach nicht ernst nahm und sie mittlerweile eine Selbstverständlichkeit in seinem Leben war. Wenn sie darüber nachdachte, dass sie nun schon drei Jahre mit ihm zusammen war, dann fielen ihr deutlich mehr negative als positive Dinge an ihm ein. Wie oft hatte er sogar in ihrer Gegenwart mit anderen Frauen geflirtet? Wenn sie sich darüber aufregte, schob er ihr sogar noch die Schuld zu, mit der Begründung sie sei einfach zu kleinkariert und würde ihm nicht vertrauen. Nein, vertrauen tat sie ihm wahrlich nicht. Das erste Stück der Torte war mittlerweile aufgegessen. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass sie es schon gegessen hatte.
Wenn sie doch nicht so eine Angst davor hätte, wieder Single zu sein ja dann, dann hätte sie sich längst von ihrem Freund getrennt. Das Leben nach einer Trennung schien ihr aber mehr Unbehagen zu bereiten, als die schlechte Beziehung auszuhalten. Und so dick wie sie momentan war, würde es garantiert ewig dauen, bis sie wieder einen Partner finden würde. Außerdem konnte sie sich selbst nicht ausstehen, wie sollte das dann ein anderer Mensch können? Aber die Probleme in ihrer Beziehung war nicht das einzige, was ihr durch den Kopf ging. Auch auf der Arbeit gab es Schwierigkeiten, nämlich die, das sie dort nicht ernst genommen wurde. Immer öfter wurde sie dazu verdammt, für die Kollegen die Arbeit mitzumachen und abends länger im Büro zu bleiben. Das war für die Kollegen sehr angenehm denn es gab von ihr nur ein freundliches Lächeln und die Aussage: „Das mache ich doch gerne.“
Bin ich eigentlich total bescheuert? Dachte sie in dem Moment. Ihr Vorgesetzter wusste auch ganz genau, wie er sie um den Finger wickeln konnte. Zwischendurch eine Schachtel Pralinen auf ihrem Schreibtisch oder einen Kakao mit Sahne aus der Cafeteria, ja mit der dicken Frau Wagner war es einfach umzugehen. Ihr Chef wusste einfach, wie man sie überzeugen konnte. Seine Attraktivität kam ihm dabei noch zu Gute, es gab wohl kaum eine Frau in der Abteilung, die nicht ein Auge auf ihn geworfen hatte.
Plötzlich schreckte sie auf, als sie auf die Uhr schaute. Irgendetwas war doch heute Vormittag, was hatte sie nur vergessen? Der Flohmarkt mit ihrer Freundin war erst kommende Woche und der Betriebsausflug erst Anfang nächsten Monats. Oma! Oh nein! Sie hatte doch glatt das Treffen mit ihrer Großmutter zum Frühstück vergessen! Schnell nahm sie das Handy aus ihrer Tasche und rief sie an. „Kind, wo bleibst du denn? Ich warte schon seit über eine Stunde und die Eier sind nun auch kalt“ bekam sie zu hören.
Sie ließ sich eine gute Ausrede einfallen, zahlte schnell und raste auf die Landstraße. Auf der Fahrt kam sie an ihrer Lieblingseisdiele vorbei, aber die knappe Zeit lies nicht zu, das sie sich jetzt noch ein Eis holen könnte. Als sie nach einer halben Stunde endlich ankam, sah sie ihre Großmutter schon im Vorgarten sitzen. Natürlich trug sie wie jedes Jahr im Sommer ihren großen Sonnenhut mit dem sie unfreiwillig komisch aussah. Als sie den Wagen parkte, kam sie ihr schon am Gartentor entgegen. 


„Schön dich zu sehen mein Kind, ich freue mich so dass du da bist Ich habe uns für später Torte gemacht“ Charlotte rollte mit den Augen. Auch das noch! Hatte sie nicht heute schon genug Torte gegessen? Aber Omas Torte abzulehnen, wäre eine unverzeihliche Sünde gewesen. Dadurch, dass sie früher eine Bäckerei hatte, konnte sie die tollsten Torten und Kuchen zaubern.
Sie setzte sich auf die Terrasse und goss sich Kaffee ein. Oma hatte ihr altes Kaffeeservice aufgestellt und Charlotte merkte einmal wieder, was für ein friedlicher Ort ihr Garten war. Nicht nur, dass es hier sehr ruhig war, es wuchsen auch die farbenprächtigsten Blumen in den Beeten. Sie bereute es, nicht die Zeit zu finden. öfter hier zu sein. „Hier ist es so wundervoll, Oma“
„Ja das ist wohl wahr, das ist mein kleines Paradies. Du kannst gerne öfter kommen, wenn es dir hier so gut gefällt. Sogar im Herbst und Winter ist mein Garten noch schön.“ Charlotte lächelte. „Dein Lächeln wirkt gequält“ sagte Oma und rutschte näher an sie heran. „Was ist denn los mit dir?“

„Ach Oma, es ist so viel momentan, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Mit Stefan gibt es nur Probleme, er ist unzuverlässig und macht im Grunde nur das, was er will. Auf der Arbeit werde ich nur ausgenutzt, ich habe das Gefühl, dass jeder auf mir herum trampelt. Dazu kommen noch Mutters ständige Vorhaltungen über mein Gewicht. Oma seufzte. „Dass sie immer noch so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Die Trennung von Gerd ist doch nun schon über zwei Jahre her.“ Charlotte nahm noch einen Schluck Kaffee. „Doch, leider habe ich das Gefühl, dass es mit Mutter von Tag zu Tag schlimmer wird. Ich gehe ihr mittlerweile aus dem Weg“
„Und was ist da genau los mit dir und deinem Freund?“ hakte Oma nach. „Ich glaube ich bin einfach zu selbstverständlich für ihn, er schätzt mich gar nicht mehr und tanzt mir auf der Nase herum.“
 Oma lachte. „Das hast du mir genau vor einem Jahr auch schon erzählt“. Charlotte schaute sie fragend an. „Wirklich? Habe ich das?“
„Ja das hast du. Ich weiß es deswegen noch genau, weil wir zusammen auf der Hochzeit deiner Cousine waren und Stefan dich mal wieder sitzen gelassen hatte.“  Charlotte hatte diese furchtbare Erfahrung scheinbar schon verdrängt. Wie schnell doch so ein Jahr verging und wie wenig sich geändert hatte dachte sie. Dass es wirklich schon ein Jahr her war, erschreckte sie selbst. Wie würde ihr Leben in drei oder fünf Jahren aussehen, wenn sie nichts unternehmen würde? Wahrscheinlich wäre sie dann noch 40 Kilogramm schwerer. Zudem würde sie mittlerweile im Büro wohnen, weil es sich nicht mehr lohnen würde, bei den ganzen Überstunden nach Hause zu fahren und Stefan hätte sie längst für eine andere Frau verlassen.
„Du musst ja nichts ändern Kind, du kannst die Situation auch so annehmen wie sie ist, aber dann beklage dich auch nicht.“ Oma schenkte ihr noch Kaffee nach.


„Weißt du Oma, ich habe das Gefühl, alles im Leben hat nur mit meiner Figur zu tun. Das Leben wäre doch so viel einfacher, wenn ich endlich dünner wäre. Dann wäre ich selbstbewusster und würde mir nicht mehr so viel gefallen lassen.“ Oma rollte mit den Augen. „Dann müssten ja alle dicken Menschen unglücklich sein, das kann ja nicht stimmen“. „Doch, das glaube ich schon“ sagte Charlotte. „Alle dicken Menschen haben es deutlich schwerer im Leben, es ist anstrengend, mühsam und es macht keinen Spaß, mit dem Gewicht herum zu laufen. Charlotte seufzte und Oma setzte sich noch ein bisschen näher an sie heran.
„Ich bin davon überzeugt, Charlotte,  dass es eher Kopfsache ist, wie du mit deinem Gewicht oder deiner Figur umgehst. Selbstbewusst kannst du auch sein, wenn du dick bist, das hat mit deinem Aussehen gar nicht viel zu tun. Ich glaube, dass Menschen sich viel zu viel nach außen orientieren. Die anderen Leute sollen einem sagen, ob man schön genug, schlank genug, attraktiv genug ist und so weiter.“
Charlotte dachte über ihre Worte nach. Ja, irgendwie hat sie Recht. Ihr ganzes Leben bestand daraus, sich zu fragen, was andere Menschen wohl von ihr halten und ob sie gemocht wird. „Und das du dir so viel gefallen lässt, liegt einfach daran, dass du mit dir selbst so unglücklich bist und dich nicht leiden kannst. Und ich hole jetzt die Torte“ Oma verschwand in die Küche. Als sie zum Tisch zurück kam und die Torte auf den Tisch stellte, war Charlotte von dem Anblick sehr erfreut. „Oh wie lecker, Himbeere Sahne Torte mit vielen frischen Himbeeren.“  Die Torte war sogar schon geschnitten und Oma legte ihr zwei Stückchen auf den Teller. „Aber Oma, das ist doch Sahnetorte!“ „Ja und? Das hat noch keinem geschadet. Und so viel essen tust du doch eh nicht. Daher glaube ich nicht, das dein Übergewicht wirklich daher kommt.“ Charlotte schaute sie fragend an. „Wie meinst du das, Oma?“

„Ich glaube, es ist eher deine Einstellung, die das mit dem Übergewicht schlimmer macht und das du deinen Körper nicht leiden kannst. Denk mal drüber nach. Wie viele Jahre verurteilst du deinen Körper schon? Und, hat sich seitdem was geändert? Gewöhne dir doch lieber mal an, dankbar dafür zu sein, das dein Körper täglich so gut funktioniert und du tolle Dinge mit ihm machen kannst. Aber nicht doch, du kritisierst ihn lieber. Fang doch endlich mal an, nur auf dich selbst zu hören und nicht ständig auf andere Leute. Entscheide dich lieber mal endlich für dich selbst, damit würde es dir deutlich besser gehen.
Würdest du dich selbst wertschätzen, hättest du deinen tollen Freund schon in den Wind geschossen. Stattdessen beschwerst du dich andauernd über ihn und nimmst es aber trotzdem so hin. Charlotte hatte plötzlich keine Lust mehr auf die Torte. So direkt hatte Oma noch nie mit ihr geredet. Sie fühlte, dass sie Recht hatte. Das Gewicht war scheinbar auch immer ein guter Grund, um zu erklären, warum manche Dinge in ihrem Leben nicht gut liefen. Irgendwie tat sie sich gerade selbst leid, genauer gesagt ihr Körper tat ihr leid. Wie oft hatte sie ihn schon mit Diäten gequält, Kalorien gezählt, Diatshakes oder Pülverchen genommen, nur damit er endlich dünner wird? 



„Weißt du was Oma, ich nehme mir einfach mal eine Auszeit. Ich habe noch so viele Urlaubstage in diesem Jahr und notfalls lasse ich mich krankschreiben. Das ist eine super Idee, da kann ich mich dann endlich mal mit mir selbst beschäftigen und mich fragen, was ich eigentlich wirklich will in meinem Leben!“ Oma nickte zustimmend „Gute Idee Kind, mach das“
Charlotte setzte schon am nächsten Tag ihr Vorhaben in die Tat um und reichte ihren Urlaub beim Chef ein. Der schaute sie ganz erstaunt an, so als wäre sie ein Marsmännchen. „Muss das denn unbedingt sein?“ fragte er sie. „Ja, es muss, es geht mir derzeit nicht so gut und ich will mich nicht krankschreiben lassen“ antwortete sie ihm. Für den kommenden Monat bewilligte er ihr sogar ganze zwei Wochen. Charlotte war erstaunt. Scheinbar sah man ihr mittlerweile an, dass es ihr nicht gut ging. Zuhause schaute sie sich Urlaubsziele und Ferienwohnungen an. Wo sollte sie hin? Ans Meer oder in die Berge? Inland oder Ausland? Sie entschied sich für eine gemütliche Wohnung am Meer. Zum Glück war keine Saison mehr, so konnte sie den Urlaub zu einem günstigen Preis buchen.


Oma hatte ihr noch ein paar Bücher über das Thema Selbstliebe und Selbstwert mitgegeben, von denen sie nicht einmal geahnt hätte, dass sie solche überhaupt besitzt. Von Stefan hatte sie sich in den letzten Tagen distanziert, nicht, um ihn zu ärgern, sondern weil sie einfach keine Lust auf Konflikte hatte. Das war ihr erster Schritt, um sich mehr um sich selbst zu kümmern.
Als sie an ihren Urlaubsort ankam, fühlte sie sich plötzlich nicht mehr so kraftvoll und stark, sondern ängstlich und einsam. Auch wenn sie hier nur eine Woche bleiben würde, so machten ihr die Tage jetzt schon Angst. Was sollte sie alleine machen? Was würde sie mit der vielen Zeit anstellen? Sie packte erstmal ihre Koffer aus und setzte sich auf den Balkon. Uff. Niemand hier mit dem sie reden konnte, das Gefühl der Einsamkeit kroch jetzt schon in ihr hoch. Wie sollte sie die Tage herum bekommen?
Sie packte ihr Notizbuch aus und befolgte Omas Rat. „Wenn es dir mal nicht gut geht, dann schreibe, Kindchen. Schreibe einfach, was dir gerade durch den Kopf geht, egal was für ein Durcheinander es ist.“


Ok, dachte Charlotte, das mache ich jetzt einfach. Sie nahm sich einen Stift und legte los. Plötzlich sah sie sich als kleines Mädchen in der Bäckerei von Oma und sie wurde traurig. Damals war essen noch etwas ganz normales für sie, es gab kein Kalorienzählen, kein wiegen, alles war gut. Wann hatte sie eigentlich diese kindliche Leichtigkeit in Bezug auf Essen verloren?
Sie schrieb sich vieles von der Seele und hatte gar nicht mitbekommen, dass es schon Abend wurde. Die restlichen Tage vergingen dann doch wie im Flug. Jeden Morgen ging sie eine Runde spazieren, nachmittags in das schöne Café im Ort und ansonsten schrieb sie sehr viel. Omas Bücher hatte sie mittlerweile durchgelesen und es wurde ihr immer klarer, wie schlecht sie mit sich selbst umgegangen war. Kein Wunder, das alle nur auf ihr herum trampelten. 


Sie entschied sich dafür, nun jeden Tag besser für sich selbst zu sorgen, was nicht immer leicht war, denn allzu oft verfiel sie noch in die alten Muster von Selbstanklagen und Vorwürfen. Und sie beschloss, sich nun endlich mal eine füllige Freundin zu suchen.
Nach ein paar Monaten schaffte sie es endlich, sich von Stefan zu trennen. Der hatte sich zwar in der letzten Zeit viel Mühe gegeben, aber nur, weil sie ihm öfter mal die kalte Schulter zeigte. Die Trennung nahm er ohne großen Widerstand hin und Charlotte war somit noch deutlicher geworden, das er nicht so sehr an ihr gehangen hatte. Sogar ein neuer Job war für Charlotte in Sicht, letzte Woche hatte sie sich in einer neuen Werbeagentur beworben und hatte scheinbar gute Chancen. Wenn sie so auf die letzten Wochen in ihrem Leben schaute, dann hätte sie es nie für möglich gehalten, das ein besserer Umgang mit sich selbst wirklich zu einem glücklicheren Leben führt. Sie wusste, sie war noch lange nicht am Ende ihrer Reise, aber sie hatte begonnen loszugehen, und das war das allerwichtigste…



Mittwoch, 11. Juli 2018

Dick ist ungesund und nur schlank ist super

In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir, warum du alleine der beste Ansprechpartner bist, wenn es um deinen Körper und deine Gesundheit geht. Zudem erfährst du, warum es nicht immer so gut ist, die Verantwortung für sich selbst in andere Hände zu legen.

Wessen Rat oder Empfehlung befolgst du, wenn es um deine Gesundheit und dein Übergewicht geht? Die von deinem Hausarzt, deinem Umfeld, deinen Partner, deiner Familie oder hörst du stattdessen auf dich selbst?  

Täglich sind wir vielen Informationen und Eindrücken ausgeliefert und es fällt uns manchmal schwer, unsere eigene innere Stimme und unser Körperbewusstsein überhaupt noch wahrzunehmen.

Für viele Menschen ist der Arzt, der sogenannte Halbgott in Weiß die Person, von der sie sich belehren und aufklären lassen.
Vorab möchte ich ganz klar sagen, ich habe nichts gegen Ärzte, es gibt durchaus nette und kompetente Mediziner- nur leider sehen dich viele Ärzte als dicker oder pummeliger Mensch nicht so gerne in ihrer Praxis. Das hat mit Sicherheit damit zu tun, das Mediziner schon während ihres Studiums lernen, das Übergewicht ganz schlecht für die Gesundheit ist. Das ist aber nicht die ganze Wahrheit denn es gibt kerngesunde, pummelige oder dicke Menschen und kränkliche Dünne.

Viele Menschen begegnen den Ärzten mit einer gewissen Ehrfurcht…der hat ja schließlich studiert, also muss der auch wissen, was mit mir los ist. Dann lässt man sich brav belehren was mit uns nicht in Ordnung ist.
Die Blutfettwerte sind zu hoch, das Cholesterin auch, der Blutdruck ja sowieso und das kommt eben alles von dem Übergewicht. „Alt werden sie mit dem Gewicht definitiv nicht“ sagt der Doktor zu uns. 

Beschämt rutschen wir dann auf unserem Stuhl herum. Wir fühlen uns wie Sünder, fast so als hätten wir eine Straftat begangen. Die Kritik an unseren Rundungen beginnt oftmals schon bei der Anmeldung in der Praxis- auch die Arzthelferinnen strafen uns gerne mal mit einem abschätzenden Blick.          
Es gibt übrigens unzählige dünne und normalgewichtige Menschen mit Knie und Hüftoperationen oder mit anderen körperlichen Zipperlein.
Bluthochdruck zum Beispiel wird oft auch bei Normalgewichtigen unter anderem durch Stress oder Anspannung erzeugt. Wenn ich im Wartezimmer meines Hausarztes sitze, sehe ich mehr dünne Menschen als dicke.
Lass dir also bitte nicht einreden das alle deine Beschwerden nur etwas mit deinem Gewicht zu tun haben, das ist völliger Schwachsinn. Demzufolge müssten alle schlanken Menschen kerngesund sein. Es gibt wenige Hausärzte, die dich nicht auf dein Übergewicht ansprechen und die dir nicht unter die Nase reiben das das Gewicht ja mal so gar nicht geht und du dringend- ja, wirklich dringend etwas ändern musst!  


Dann fällt irgendwann auch noch das böse Wort „Adipös“ Es ist wie ein Stempel, den wir aufgedrückt bekommen. Du bist dick und jetzt hast du es auch noch schriftlich! Nach den zig Jahren der Suche nach dem passenden Hausarzt bin ich vor 5 Jahren bei einem gelandet der mich tatsächlich nicht auf mein Gewicht angesprochen hat. Er sagte einfach nur zu mir: Das sie zu dick sind, sehen sie jeden Tag im Spiegel da muss ich ihnen das nicht auch noch sagen. Herrlich tiefenentspannt diese Aussage und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer- hier bei dem Arzt fühle ich mich wohl. Leider bin ich dann vor einiger Zeit umgezogen und konnte nicht mehr zu dem netten Hausarzt gehen.

Wie oft oder eher wie selten hören wir eigentlich darauf, was unser Körper möchte? Was er uns zu sagen hat oder ob er uns etwas mitteilen will?
Viele Menschen haben kein Bewusstsein dafür auf den eigenen Körper zu achten. Stattdessen geben wir die Verantwortung für unsere Gesundheit lieber ab. An den Hausarzt, den Fitness Trainer, die Ernährungsberaterin und manchmal lassen wir uns auch von unserem Umfeld einreden, wie wir mit unserer Gesundheit umgehen sollen. Ein anderer wird schon am besten wissen was mit uns los ist und was wir verändern sollen. Schließlich hat der Hausarzt studiert, der Fitnesstrainer ist selbst unglaublich sportlich und die Ernährungsberaterin hat irgendeinen schlauen Kurs oder eine Fortbildung besucht. Die muss sich ja dann damit gut auskennen.

Dass allerdings nicht jeder dicke Mensch gleich ist, dass nicht jeder mit einer bestimmten Methode abnimmt und das Übergewicht immer seelische Hintergründe hat wird dabei vollkommen außer Acht gelassen.
In diesem Blog möchte ich dich deswegen dazu inspirieren, mehr auf dich selbst zu hören bzw. auf deinen Körper. Stelle mal deinen Timer auf deinem Handy oder einer Eieruhr auf 5 Minuten. Setze dich entspannt hin an einen Ort wo du ungestört bist. 5 Minuten kann man übrigens immer erübrigen, also keine faulen Ausreden.
Fühle dann einmal hinein in deinen Körper, nimm einfach nur wahr wie er dort an dir herunter hängt und frage ihn: Körper, bist du glücklich bei mir?
Geht es dir gut bei mir?
Fühlst du dich wohl und bekommst ausreichend Wertschätzung?
Es kann sein das dein Körper dir dann signalisiert: Ich fühle mich sehr schlecht bei dir und Wertschätzung bekomme ich von dir überhaupt nicht!
Oftmals ist es unangenehm, sich selbst einzugestehen, dass man bisher nicht gerade freundlich mit seinem Körper umgegangen ist..

Niemand außer dir selbst kann dir sagen was das Beste für dich und deinen Körper ist- egal ob es ein Professor, Arzt, Sportlehrer oder was auch immer ist. Die einzige Person die dich selbst am besten kennt und weiß was sie braucht bist du selbst.
In der Medizin geht man eben davon aus, dass jeder Mensch gleich ist. Wir müssen ein Idealgewicht haben, gesunde Nahrungsmittel essen und uns bewegen. Klappt aber eben leider nicht bei jedem bzw. jeder.
Und wenn die Menschen die dich über dein Übergewicht belehren wollen nicht selbst einmal dick waren, können sie dich eh nicht richtig verstehen. Niemand hat das Recht auf eine allgemeingültige Wahrheit und schon mal gar nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, Also, achte auf dich, höre auf deinen Körper- frage dich: Was kann ich mir selbst Gutes tun oder Körper, was möchtest du gerne von mir? Sollen wir uns bewegen? Vielleicht schwimmen gehen?
Dein Körper wird dir mit der Zeit immer deutlicher signalisieren was er von dir möchte und wie es ihm bei dir besser geht.
Vielleicht hast du auch das Gefühl, dich von deinem Körper entfernt zu haben. Das du zwar täglich mit ihm durch das Leben gehst, aber ansonsten keinen Bezug zu ihm hast. Dass er dir bisher einfach egal war. Viele Menschen nehmen ihren Körper nur dann wahr, wenn er krank ist oder etwas weh tut. Schade eigentlich denn er tut jeden Tag unglaublich viele tolle Dinge für dich. Er hält dich zum Beispiel am Leben, du wirst geatmet…
Viele Menschen haben ganz einfach den Kontakt zu sich selbst verloren und orientieren sich mehr in der äußeren Welt. Das führt dazu das das Leben wie eine Art Schaufenster-Leben geführt wird. „Nimmt die Außenwelt mich genug wahr? Bin ich attraktiv und hübsch genug? Was wird mir von außen mitgeteilt?“
Wir möchten den Körper gerne in eine schlankere Schablone pressen, der Bauch soll unter einem Bauch-weg Slip verschwinden ähnlich wie bei einem Korsett. Wir tun vieles dafür um nicht so auszusehen wie wir eigentlich aussehen. Es scheint immer viel attraktiver zu sein, anders auszusehen.

So war es auch bei Renate. Jahrzehntelang hatte sie sich selbst nicht leiden können. Das Übergewicht wurde von Jahr zu Jahr mehr und die Kleidergrößen immer größer. Je mehr sie zunahm, desto weniger konnte sie sich leiden. In den letzten Monaten erkannte sie endlich, das nicht die äußere Welt um sie herum das Problem war, sondern das sie selbst davon überzeugt war unansehnlich und viel zu dick zu sein.  Ihre Umgebung konnte gar nicht anders als ihr ihre eigenen Überzeugungen und Glaubenssätze über sich zu spiegeln. Erst als sie entdeckte, das das Problem in ihrem Kopf bzw. ihrer Seele war und nicht ihr zu dicker Körper, konnte sie täglich ein Stück mehr ihr Aussehen annehmen. Das ist ein langer Prozess und geht nicht von heute auf morgen- es lohnt sich aber immer, sich auf den Weg zu machen. Du kannst dich jeden Moment neu entscheiden. Für dich selbst, für deinen Körper und für mehr Zufriedenheit.


Bis Bald, deine Daniela








Montag, 25. Juni 2018

Zuckerfrei leben- geht das überhaupt?

Liebst du Süßigkeiten genauso wie ich? Ein Leben ohne Süßes ist für mich jahrzehntelang kaum vorstellbar gewesen. Natürlich weiß ich, dass Zucker nicht gesund ist aber oftmals kann ich da gar nicht die Finger von lassen. Und das ist auch ganz einfach zu erklären: Zucker macht nämlich süchtig.

Zucker ist böse, richtig böse. Das weiß mittlerweile wohl hoffentlich fast jeder.
Trotzdem isst der Durchschnittsdeutsche viel zu viel Zucker:
Durchschnittlich konsumiert  jeder Deutsche 100 g Zucker pro Tag – das sind insgesamt knapp 36 kg pro Jahr!!! (Empfohlen werden maximal 50 g Zucker täglich.) Der durchschnittliche Amerikaner verzehrt sogar 58 kg Zucker jährlich, der meiste davon versteckt in hochverarbeiteten Lebensmitteln.Kinder essen im Durchschnitt 35 kg Zucker (2015) pro Jahr. 1985 waren es noch 17 kg*.
In Deutschland werden ca. 3,6 Millionen Tonnen Süßwaren pro Jahr verkauft, damit macht die Süßwarenindustrie 13 Milliarden Euro Jahresumsatz. Irrsinnig, oder?!

Das größte Problem sind dadurch nicht die „offensichtlichen“ Zucker, wie sie in Schokolade, Kuchen, Eis und Co. vorkommen, sondern vielmehr die „versteckten“ Zucker. Diese sind in 80-90% aller Fertiggerichte zu finden! Deshalb ist es leider gar nicht so einfach, Zucker komplett aus seinem Leben zu streichen, denn Zucker steckt in den meisten hochverarbeiteten Lebensmitteln: in Ketchup, Brot, Schinken, Salami, Müsli, Joghurt… Also ganz genau die Zutatenliste lesen, ihr werdet euch wundern, wo überall Zucker versteckt ist!



Zucker wirkt wie eine Droge
Zucker wirkt im Gehirn wie eine Droge. Es mag ernüchternd sein, aber es ist eine Tatsache. Der Zucker den wir täglich aufnehmen, ist nichts anderes als eine Droge und wirkt im Gehirn wie Kokain und macht genauso süchtig. Uff. Das ist echt hart. Dass Zucker nicht gesund ist wusste ich ja, aber das es so schlimm ist war mir nicht bekannt.
Also ist es so, dass wenn Du regelmäßig Zucker isst, bist Du also abhängig von dem Stoff.
Wieso? Weil das Lustzentrum des Gehirns, Nucleus accumbens, angesprochen wird und löst so die Ausschüttung von Dopamin und Opioiden aus. Zucker macht dich also glücklich und liefert zudem auch noch viel Energie.
Die Wirkung während des Konsums und vor Allem beim Entzug ist enorm mit Kokain und Heroin vergleichbar. Kein Wunder, das ich also bei meinem Zuckerentzug nicht sonderlich gut gelaunt war.
Hast du es selbst schon einmal ausprobiert? Dann kennst Du auch die Entzugserscheinungen die sich einstellen. Du wirst unruhig, nervös, hast vielleicht miese Laune und bist unzufrieden.


Mein eigener Weg
Mein zuckerfreies Experiment startete vor ca. drei Jahren das erste Mal. Ich hatte im Internet von einer Schokolade gelesen die tatsächlich ohne Zucker sein soll. Also fix bestellt und festgestellt: Die schmeckt echt ganz gut auch wenn der verwöhnte Gaumen doch immer auf das ersehnte Zückerchen wartete.
Nun gab es also bei mir im Süßigkeitenschrank nur noch diese zuckerfreie Schokolade. Hmpf, naja gut. Sie war wirklich lecker aber sie hat mich nicht befriedigt. Ja genau das ist das passende Wort. Ich hatte nicht dieses „Die Welt ist schön und zuckersüß Gefühl“  Die ersten Tage ohne Zucker waren ganz schön blöd. Irgendwas fehlte in meinem Leben, ich hatte nichts mehr um mich zu belohnen weil ich ja nicht mehr zur Schokolade greifen durfte!
Das interessante daran war: Ich kam meinen Gefühlen näher. Ich hatte ja nichts mehr um sie zu betäuben (ja Zucker klebt eine Schicht auf unsere Gefühle). Ich fühlte auf einmal mehr.

Dann kam der Rückfall. Ach ein Stück Kuchen wird schon nicht so schlimm sein oder zu Ostern ein Pralinen Ei. Weit gefehlt. Zucker führt scheinbar auch in kleinen Mengen wieder zur Sucht. Zack war ich also wieder drin in meiner zuckersüßen Welt und träumte von einem Besuch in einem richtigen großen Candy Shop:




Schon seit meiner Kindheit üben Süßigkeiten eine große Faszination auf mich aus. Sie zu essen bedeutet für mich immer abschalten zu können und Ruhe zu haben.
Trotzdem gibt es manchmal im Leben einen Punkt, an dem man seine liebgewonnenen Gewohnheiten überdenkt und sich fragt: Möchte ich wirklich so noch Jahrzehnte weiter machen? Möchte ich ein Sklave meiner Süßigkeiten Sucht sein?
Ich habe mich dagegen entschieden. Nicht um abzunehmen, sondern um ein bisschen gesünder zu leben.
Ach übrigens: Viele zuckerfreie Produkte wirst du im Supermarkt nicht finden, dafür sorgen schon die großen Lebensmittelhersteller. Da bleibt dir nichts anderes übrig als selber zu backen oder mit zum Bespiel Datteln und Kakao etwas Leckeres zu zaubern. Dazu findest du auch viele Videos bei YouTube, einfach mal zuckerfrei und Rezepte eingeben.
Mittlerweile hat die Industrie erkannt das immer mehr Menschen weniger Zucker konsumieren wollen und entsprechend reagiert:
Es gibt zuckerfreie Kaugummis und Bonbons, dafür enthalten diese aber Süßstoffe. Das schmeckt nicht nur fürchterlich, es ist auch noch gesundheitsschädlich. Das schlimme daran ist, es wird uns vorgegaukelt das die zuckerfreien Produkte aus dem Supermarkt gesund sind.


Zucker tut dem Körper nicht gut, das weiß mittlerweile fast jedes Kind.
Zucker beeinträchtigt bewiesenermaßen die Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Schon die durchschnittlich am Tag konsumierte Zuckermenge reicht aus, um das Immunsystem deutlich zu schwächen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, haben Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten leichtes Spiel.
Dadurch wird der Mensch ganz automatisch anfällig für viele Krankheiten. Das einzige, was Zucker zu bieten hat, sind Kohlenhydrate in Hülle und Fülle. Sie machen nicht nur dick, sondern auch noch krank. Natürlich nicht sofort, denn sonst würde ja keiner mehr Zucker essen wollen.
Der Prozess verläuft schleichend und unauffällig, so dass kaum jemand auf die Idee kommt, im Zucker den Schuldigen für seinen miserablen Gesundheitszustand zu suchen.
Zucker schafft Vitamin- und Mineralstoffmangel
Da mit dem Zucker also weder Vitamine noch Mineralien oder Ballaststoffe eintreffen, muss sich der Körper die zur Verarbeitung des Zuckers erforderlichen Begleitstoffe aus seinen eigenen Vorräten holen.
Und was passiert, wenn Tag für Tag große Mengen reinen Zuckers im Körper eintreffen, aber die eigentlich dazugehörigen Vitalstoffe fehlen? Dann muss der Körper jeden Tag aufs Neue in seine Vorratsschränke greifen.
Ein chronischer Mineralstoffmangel ist zwangsläufig die Folge.
Dieser Mangel erzeugt Karies, Fettsucht, ein schwaches Immunsystem, hyperaktive Kinder und sämtliche Erscheinungen, die mit vorzeitigem Altern in Verbindung gebracht werden (Falten, Haarausfall, Augen, die stets eine stärkere Brille benötigen, etc.).
Die langfristigen Folgen des Zuckerkonsums
Nach vielen Jahren regelmäßigen Zuckerkonsums können sich Krankheiten wie Osteoporose und Diabetes entwickeln, die beide zu den Spätfolgen eines erhöhten Zuckerverzehrs zählen.
Zusätzlich erhöht Zucker das Risiko, in absehbarer Zeit an Herzerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Asthma und Multipler Sklerose zu leiden.
Zucker schädigt außerdem die Leber, irritiert den Magen und zerstört die gesunde Darmflora. Im Darm füttert der Zucker die dort ansässigen Pilze und führt auf diese Weise zu Hormonstörungen der unterschiedlichsten Art.
Die meisten Menschen wissen, dass Zucker schlecht für die Zähne ist, sie angreift und "durchlöchert". Zähne stellen das härteste Material unseres Körpers dar. Wenn Zucker dieses Material durchlöchern kann, was glauben Sie, was er dann mit dem Rest des Körpers anstellen kann?
Was also tun?



Finger weg von Zucker!
Treffe eine Entscheidung! Es ist dein Körper und dein Leben. Wenn du dich für ein Leben ohne Zucker entscheiden möchtest, lesen Sie immer die Zutatenliste auf den Etiketten deiner Lebensmittel, um auch den versteckten Zucker im Frischkäse, in der Fertigsuppe, in der Wurst und in den Frühstücksflocken aufzuspüren.
Auch brauner Zucker ist zu vermeiden
Übrigens ist sogenannter brauner Zucker, Rüben- oder Rohrzucker nicht besser für deine Gesundheit als weißer Zucker. Brauner Zucker ist oft sogar nur weißer Zucker mit zugesetzten Farbstoffen und anderen Chemikalien.

Bleib wachsam - es lohnt sich! Schon sehr bald wirst du die positiven Auswirkungen spüren können, die ein zuckerfreies Leben mit sich bringt.
Vorsicht auch vor Glukose Fruktose Sirup. Das ist der neue Trend in der Lebensmittelindustrie. Glukose-Fruktose-Sirup kam bei uns bisher nur vereinzelt in Soßen, Brot und Limonaden vor.
Das hat sich mittlerweile aber drastisch verändert.
Grund dafür liegt bei den EU-Einführungsbestimmungen.
Zucker war bisher nämlich nur eingeschränkt einführbar, 2017 lief die EU-Zuckermarktordnung, die diese Bestimmungen regelt, allerdings aus.
Nun wird also häufiger der flüssige Maissirup HFCS verwendet, da er in der Herstellung deutlich billiger ist als der in Europa verbreitete Rübenzucker. Das wissen viele Menschen natürlich nicht weil es nicht an die große Glocke gehangen wurde.
Das bedeutet?
Unbegrenzter Vertrieb durch US-Maissirup-Produzenten seit Oktober 2017 in Europa. Mittlerweile gibt es kaum noch Süßigkeiten oder Industriell hergestellte Lebensmittel wie Joghurt, Brot und sonstige Backwaren, Soßen, Limonaden und Fertiggerichte in denen kein Glukose-Fruktose Sirup zu finden ist. 



Geh mit offenen Augen durch den Supermarkt, deine Gesundheit wird es dir danken.

Herzliche Grüße von Daniela

Sonntag, 10. Juni 2018

Hilfe, ich wurde kritisiert!

Mich hat es tatsächlich erwischt- ich wurde kritisiert! 


Manchmal laufe ich gerne durch meine heile, frohe Welt voller Zuckerwatte und Einhörnern und verschwende nicht einen Gedanken an Kritik. Mir kommt es dann gar nicht in den Sinn, das ich kritisiert werden könnte. Daher traf mich die Kritik von einer guten Freundin letztens völlig unerwartet. 
Hatte ich ihr das doch so gar nicht zugetraut. Es ging um einen Ausflug, zu dem ich wenig Lust hatte. Meine Freundin ist schlank und hat ein entsprechend flottes Geh Tempo, ich laufe da neben her wie eine Schnecke. Da das für mich keinen Spaß macht, verzichte ich lieber auf Treffen mit ihr, wo gelaufen wird. Kaffee trinken macht echt Spaß mit ihr, da wird wenigstens nicht gelaufen ;)
Dünne Menschen können einfach oft nicht verstehen, wie das ist, mit so viel Gewicht herum zu laufen und das man dann eben nicht so schnell ist. Deshalb sind mir ehrlich gesagt die pummeligen Freundinnen die liebsten.
Ich bin der Ansicht das nur dicke Menschen untereinander die Herausforderungen des Dickseins verstehen.

Ich sagte also der Freundin durch die Blume das ich keine Lust habe mit ihr einen Ausflug zu machen, zudem hätte ich mir den Knöchel verstaucht *hust*
„Dann würde ich dir raten mal endlich abzunehmen“ erhielt ich als Antwort. „Übergewicht geht ja auch auf die Knochen und Gelenke, das ist gar nicht gut“
Uff, ich war geschockt und sprachlos. Wow, endlich mal jemand, der mir die bittere Wahrheit sagt und mir auch noch ungefragt Gesundheitstipps gibt. Ich war echt fassungslos. Wie konnte sie es wagen, mir so etwas zu sagen? Ich bin mit einigen Dingen aus ihrem Leben auch anderer Ansicht aber ich schmiere ihr das ja auch nicht auf das Butterbrot. 
Das musste ich erstmal sacken lassen. Bisher hatte ich immer das Gefühl, das zwischen uns alles in Ordnung war und dann so etwas.

Ich habe das dann ein paar Tage sacken lassen, das musste ich in Ruhe verdauen. Ich war so gekränkt, das ich sogar kurz überlegt hatte, die Freundschaft zu beenden.
Das habe ich natürlich nicht getan, denn dafür ist sie mir als Freundin zu wichtig. 
Ich fragte mich selbst: Warum hat mich diese Kritik so verletzt? Warum fühlt sich das wie ein Vertrauensbruch an?

Ich bin der Meinung, dass Menschen gerade in Freundschaften sich so gemocht fühlen wollen, wie sie nun mal sind. Niemand möchte eine Freundin, die aus heiteren Himmel und ungefragt ihren Senf abgibt. Wenn ich jemanden um einen Rat bitte, ist das selbstverständlich etwas anderes aber ungefragt lospoltern geht meiner Meinung nach so gar nicht.
Kann es etwa sein, das die Kritik mich trifft weil ich selbst schon so viele Jahrzehnte an dem Thema Übergewicht zu knabbern habe? 
Das war eine Frage die mir in den Sinn kam, nachdem die erste Wut verschwunden war. Hätte sie etwas gesagt, was nicht einen meiner empfindlichsten Punkte getroffen hätte, wäre das mit Sicherheit gar nicht so schlimm gewesen. 
Im Grunde kann ich ihr dankbar sein und sehe mittlerweile die Kritik wie ein Geschenk (ja das dauert eine Weile…lach) denn die Kritik hat mir gezeigt „oh das ist ein Thema, wo du noch nicht so ganz mit dir im Reinen bist“ 
Wenn es nicht so wäre, hätte es mich ja nicht so getroffen. Ich habe mal gehört das nur die Urteile von anderen Menschen uns treffen, wenn wir der Ansicht sind das etwas Wahres dran ist.
Eigentlich logisch, oder? Wenn du eine braune Haarfarbe hast und ich würde zu dir sagen: Die blonden Haare stehen dir aber so gar nicht, dann würde die Kritik ja gar kein Gehör bei dir finden- eben weil es nicht der Wahrheit entspricht und du dich damit auch gar nicht identifizieren könntest.
Früher bin ich mit Kritik ganz anders umgegangen, ich habe sie mir viel mehr zu Herzen genommen. Heute weiß ich, dass die Kritik oft nur so etwas wie eine Meinungsäußerung ist und Menschen haben nun mal oft unterschiedliche Meinungen. 
Mir geht es so, dass wenn ich kritisiert werde ist da erstmal eine Menge Wut und Unverständnis. Das Ego stellt sich schützend vor mich und ist bereit für einen heftigen Streit. Natürlich hätte ich mich auch mit meiner Freundin streiten können, aber geführt hätte das zu gar nichts. Es ist schließlich nicht meine Aufgabe, sie von meiner Meinung und Ansicht zu überzeugen. Ich hätte ihr gerne gesagt das sie sich ihre Meinung sonst wohin stecken kann, aber das habe ich natürlich nicht gemacht. Stattdessen habe ich versucht ihr zu erklären, das dicke Menschen sehr wohl wissen das es gesundheitliche Nachteile mit Übergewicht gibt und das ich keinen „Klugscheisser“ brauche, der mir das unter die Nase reibt. Viele dicke Menschen kennen sich nämlich deutlich besser mit Ernährung und Kalorien zählen aus als dünne Menschen. Bist du dick und siehst somit anders aus als die Mehrheit, wirst du eben kritisiert. Das ist so und wird auch sicher noch eine Weile hier auf der Erde so bleiben. Es geht also im Grunde gar nicht um die Kritik, sondern wie du damit umgehst. Bist du mit dir ganz im Frieden, dann lässt Kritik dich vollkommen kalt.

Ja, von Kritik kann man wohl wirklich etwas lernen ;)

Herzliche Grüße von Daniela 

Donnerstag, 15. Februar 2018

Wie die Kleidergrössen entstanden sind

Vielleicht wolltest du ja immer schon einmal wissen, wie eigentlich
die Kleidergrößen entstanden sind dann bleib dran, denn in diesem Blog verrate ich es dir:
Vor langer Zeit lebte ein Schneider in einem kleinen Dorf am Rande der Alpen. Seine Eltern hatten seit seiner Kindheit eine eigene Schneiderei und deswegen war es ganz normal, dass sie ihren einzigen Sohn selber im Nähhandwerk ausbildeten.

 Nach dem Tod seiner Eltern bekam er als Erbe ihre Nähstube Goldnadel und dort saß er nun jeden Tag und arbeitete. Die Menschen im Dorf schätzten seine Dienste sehr und kamen gerne zu ihm in den Laden. Egal ob Saum kürzen, Stoff dazu nähen, Leder flicken…er übernahm alles was mit der Reparatur von Kleidung zu tun hatte.


 Irgendwie wurde er aber das Gefühl nicht los, das er zu Höherem berufen worden war. Er träumte oft bei seiner Arbeit davon wie es wohl wäre festliche elegante Kleider für die Königin oder ihren Hofstaat zu nähen. In seinen Träumen saß er in der königlichen Schneiderei und arbeitete nur mit den feinsten Materialien. Wie gerne würde er aus diesen besonders hochwertigen Stoffen neue Kleider entwerfen, aber das blieb wohl nur ein Traum.


Die Jahre vergingen und nichts in seinem Leben änderte sich. Er saß  meistens schlecht gelaunt in seiner Nähstube und verrichtete seine tägliche Arbeit als es eines Abends plötzlich laut an der Tür klopfte. Der Schneider schreckte auf. Wer ihn wohl um diese Uhrzeit störte? Bestimmt wieder eine Frau aus dem Dorf, die plötzlich bemerkt hatte, das ihr das Kleid zu eng geworden war.


Vorsichtig öffnete er die Tür und traute seinen Augen kaum. Vor ihm stand eine feine Dame in einem prächtigen Kleid und neben ihr scheinbar ihre Magd.

Ihr Kleid hatte die Farbe von blühenden Orchideen und war so kunstvoll verziert, das der Schneider seinen Blick kaum davon abwenden konnte. Dazu trug sie einen Schal der mit kleinen Kristallen bestückt war.
„Verzeihung gnädiger Herr, sagte die Dame. Es wäre nett, wenn sie uns helfen könnten, unsere Kutsche hat einen Schaden, wir sind damit liegen geblieben..“
Er fragte sich, mit was für einer Dame er es hier wohl zu tun hatte- so ein hochwertiges Kleid hatte er noch nie zu Gesicht bekommen.
Der Schneider nahm sich seine Jacke von der Garderobe,  ging zu den Damen hinaus und holte aus dem Nachbarhaus noch den Schmied dazu. Der brummelte irgendetwas unverständliches in seinen Bart und schlurfte langsam aus seinem Vorgarten hinaus. Nicht weit entfernt am Wegesrand stand die Kutsche und anscheinend war es nur ein kleiner Schaden. Der Schmied hämmerte und klopfte ein paar Mal auf das Holz, zog ein paar Schrauben nach und bewegte die Kutschräder. Zufrieden sagte er zu den Damen: „Das war es schon, sie können weiter fahren“

„Was schulde ich euch mein Herr?“ fragte die Magd. Der Schmied zuckte mit den Schultern. „Das war keine große Arbeit.“ Die Magd drückte ihm ein paar Münzen in die Hand.

Die feine Dame bedankte sich mehrfach und sprach zu dem Schneider:

„Ihr seid doch Schneider, oder? Ich sah euer Schild am Tor zu eurem Garten. Sagt mir, mit was für Stoffen arbeitet ihr? Der Schneider war überrascht über die Frage.


„Meistens mit Leinen, das ist der Stoff, den fast jeder im Dorf trägt.“ Die Dame nickte. „An unserem Hof gibt es viele unterschiedliche Stoffe, vielleicht wollt ihr uns einmal besuchen?“ Voller Freude nickte der Schneider und vereinbarte mit ihr einen Termin für übermorgen. Er würde zwar nicht das Königshaus besuchen aber immerhin eine Gräfin- und die hatte bestimmt auch eine ansehnliche Näherei

Vor lauter Aufregung konnte er kaum schlafen. Wie würde es dort wohl aussehen und wie viele Stoffe gab es dort?

Mit seinem kleinen Planwagen machte er sich schon morgens auf die Reise. Das Anwesen der Gräfin war gute zwei Stunden entfernt und sein altes Pferd war nicht mehr das schnellste. Als er durch den großen Torbogen fuhr kam die Gräfin ihm im Innenhof entgegen. „Seid gegrüßt mein Herr. Ihr könnt es bestimmt nicht abwarten meine Schneiderei zu sehen.“ Der Schneider nickte und folgte der Gräfin in das Innere des Gebäudes. Sie öffnete eine große Flügeltür und sie betraten einen großen, hellen Raum, der mit Kronleuchtern behangen und mit Kerzenleuchtern an den Wänden geschmückt war. An den Seiten standen ein paar Schneiderbüsten auf denen wunderschöne Kleider hingen. Begeistert sah der Schneider die unterschiedlichen Stoffballen, die sich bis zur Decke stapelten. Es waren unzählig viele. Er fühlte sich wie ein kleines Kind auf dem Jahrmarkt, so viel gab es hier zu sehen uns zu entdecken. Die Gräfin ließ ihn alleine und so konnte er sich in Ruhe umsehen. Er fasste viele verschiedene Stoffe an, blätterte in den Nähvorlagen und wünschte sich nichts sehnlicher auf der Welt, als hier arbeiten zu dürfen.


„Nehmen sie sich ruhig einen Stoffballen mit“. Er war so gedankenverloren, das er gar nicht mitbekommen hatte das die Gräfin wieder neben ihm stand. Der Schneider nahm sich einen Ballen feinster Seide mit und bedankte sich vielmals.


Als die Gräfin ihn später hinaus begleitete, erwähnte sie den Nähwettbewerb, der in zwei Monaten in der Stadt veranstaltet wurde. Ein Nähwettbewerb. Das wäre seine Chance sein Talent zu beweisen dachte der Schneider.

Noch in der Nacht suchte er nach einem geeigneten Schnittmuster für ein besonderes Kleid. So einen schönen Stoff wie die Seide von der Gräfin hatte er wirklich noch nie gesehen und schon gar nicht damit gearbeitet. Das war ein Unterschied zu den billigen Leinen und Baumwollstoffen mit denen er sonst nähte..
Er war in so freudiger Erregung das er sich nicht entscheiden konnte, welches Kleid er nähen wollte. Er kritzelte immer wieder neue Ideen auf sein Papier bis er sich endlich entschieden hatte.
Nach vier Wochen war das Kleid endlich fertig, er hatte Rüschen und Bordüren mit hinein genäht und das Kleid sah in seinem violetten Farbton einfach zauberhaft aus.
Da es das schönste Kleid war, welches im Dorf und weit darüber hinaus gefertigt worden war gewann er mit großem Vorsprung den Nähwettbewerb.

In den kommenden Monaten und Jahren wurde der Schneider immer bekannter. Sogar das Könighaus erfuhr von seinem Talent und bestellte ihn an den königlichen Hof, damit er Kleider und Roben anfertigen konnte.

Aber der Schneider hatte ein festes  Maß im Kopf, er nähte seine Kleider alle nur für Größen, die schlanken Frauen passten. Schon als Kind konnte er keine dicken Frauen leiden, was an der dicken Magd lag die ihm versucht hatte Lebertran einzuflößen. Damals als kleiner Junge war er sehr krank und seine Eltern hatten diese fürchterlich dicke Frau eingestellt, die sich während seiner Krankheit um ihn kümmerte.
Dicke Frauen waren ihm ein Dorn im Auge und er war froh, dass er für sie nicht nähen musste. Mittlerweile war der Schneider aus seiner bescheidenen Hütte in ein wunderschönes Haus gezogen und hatte ein prächtiges Atelier. Auch von weit her kamen die Frauen zu ihm und er bildete sogar einige Schüler aus. Einer Sache blieb er immer treu: Er fertigte nur Kleider für schmale Größen. Wenn mal eine beleibtere Frau zu ihm kam, dann lies er sich entschuldigen oder schickte sie zu einem seiner Kollegen.

Mittlerweile war der Schneider verheiratet und seine Frau Hilda stand ihm oft Modell im Atelier. Sie war von feingliedriger Statur und hatte eine knabenhafte Figur. Wie ein Luchs achtete er darauf das sie kein Gramm zunahm und manchmal nahm er ihr auch das Essen weg oder gab ihr eine kleinere Portion. Die Frau erduldete das schweigsam denn der Schneider konnte ihr ein schönes, wohlhabendes Leben bieten.

Egal, wie sehr er versuchte, das zu ändern, er konnte einfach keine dicken Weiber leiden.
Über die Jahre wuchs sein Unternehmen und fast alle Schneider im Land orientierten sich an seinem Maßstab und weil er immer mehr Schüler ausbildete, bleibt uns seine Vorgabe als sein Erbe heute noch erhalten.
Seine Frau verließ den Schneider nach sechs Jahren der gemeinsamen Ehe. Er war am Boden zerstört und verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte sie so etwas machen? Auf einem Fest hatte sie den dicken Baron aus dem Nachbarkönigreich kennen und lieben gelernt. Er war außer sich vor Wut. Was fand seine Frau an diesem dicken Kerl? Was konnte er ihr bieten was sie bei ihm, dem erfolgreichen und wohlhabenden Schneider nicht bekam? Als sie bei ihm auszog fragte er sie das erste Mal nach dem Grund, vorher war sie ihm meistens nur aus dem Weg gegangen.

Als sie vor der Kutsche standen blickte er ihr in die Augen und sprach: Warum tust du mir das an Hilda? Was hat er, was ich nicht habe?


Traurig ergriff sie seine Hand und sagte: Er hat viel mehr Herz und Wärme als du, das ist der Grund, warum ich zu ihm gehe. Denn egal ob dick oder dünn, entweder hat man das Herz am richtigen Fleck oder nicht.


Auch nach seinem Tod blieb in der ganzen Bekleidungsbranche das Erbe des Schneiders erhalten und begleitet uns heute noch wenn wir etwas neues zum Anziehen brauchen.


Freitag, 19. Januar 2018

Was hält mich davon ab, netter mit mir umzugehen?


Ist dir jemals der Gedanke gekommen das du dich oftmals selbst
richtig mies behandelst? Das du nicht freundlich über dich denkst oder sprichst?

Das du viel an deinem Körper zu meckern hast? Wäre das Leben nicht schöner wenn du nicht so viel an dir auszusetzen hast?

Ja, schon- aber jetzt kommen die Einwände:

"Ich kann nicht netter mit mir selbst umgehen denn ich muss dafür erst abnehmen“

„Ich muss mich erst verändern und schlanker werden, damit ich freundlicher zu mir sein kann“

„Wie soll ich das machen das ich freundlicher mit mir umgehe solange ich so ein Übergewicht habe?

Hast du vielleicht ein Idealgewicht in deinem Kopf? Also das Gewicht was du gerne erreichen möchtest damit du endlich zufrieden bist? Ab wann bist du denn dann schlank genug? Wenn die alte Jeans von vor 5 Jahren wieder passt, wenn die Waage die gewünschte Zahl anzeigt oder wenn du endlich einen Minirock tragen kannst ohne dabei blöd angeschaut zu werden?

Du stellst dir dein zukünftiges schlankes Leben wie einen Traum vor und glaubst fest daran, es eines Tages endlich zu schaffen. Was wäre, wenn das aber so nicht eintritt?Es besteht ja durchaus eine realistische Wahrscheinlichkeit das sich dein Gewicht in den nächsten Jahren nicht nach unten verändern wird. Ich weiß, das wolltest du jetzt sicherlich nicht von mir hören…

Ich möchte dich in diesem Blogbeitrag dazu inspirieren das allerbeste aus deinem jetzigen und momentanen Leben zu machen und nicht auf schlanke Zeiten zu warten!

Wenn du dich auf das abnehmen konzentrierst und darauf was du alles endlich machen kannst wenn du schlank bist, dann lebst du in Wahrscheinlichkeiten. „Wenn ich dünner bin, ist mein Leben endlich in Ordnung.“ Die Weigerung im hier und jetzt schon freundlich mit dir umzugehen ist wie ein Kampf gegen dich selbst und den kannst du nur verlieren.

Vielleicht denkst du aber auch „Solange ich so viel Kritik von außen bekomme, kann mit mir ja etwas nicht stimmen“ das gibt dir das Gefühl „So wie ich bin, bin ich nicht richtig, ich muss mich anstrengen um anders zu werden“ Und möglicherweise strengst du dich dann an, du machst Diät, stellst deine Ernährung um, bezwingst den inneren Schweinehund und bemühst dich um mehr körperliche Fitness.

Dann kommt irgendwann der Tag X an dem du das Handtuch wirfst, keine Lust mehr auf die Diät hast, keine Motivation mehr zu dem Sport und klagst dich nun  noch mehr an, das es wieder einmal nicht geklappt hat. Wenn du abnehmen möchtest, dann tue es mit viel Liebe und Achtung dir selbst gegenüber. Nicht, weil andere Menschen dich gerne dünner hätten oder du die Kritik an deinem Gewicht vermeiden willst..

Bist du nicht nett zu dir selbst ist die Wahrscheinlichkeit auch gering, das andere Menschen  es zu dir sind. Du bekommst vielleicht oft Kritik oder Belehrungen über dein Übergewicht und fragst dich oftmals: Woher nehmen sich die Menschen eigentlich das Recht mich zu kritisieren? Deine Außenwelt ist aber im Grunde nur ein Spiegel deiner Innenwelt, also deinen Gedanken und Meinungen über dich. Wenn du also damit zu kämpfen hast das die Menschen um dich herum dich nicht so lieb behandeln, dann wird es sehr wahrscheinlich daran liegen, das du dich selbst nicht so gut behandelst.

Im Grunde geht es also darum, das du dir deine eigene Meinung über dich selbst ansiehst. Wie denkst du wirklich über dich? Vielleicht möchtest du dir die Antworten auf die Frage einmal aufschreiben.

Und wenn du dann erkennst: Puuuhhh, ich klage mich selbst ziemlich oft an. Ich meckere über meinen dicken Bauch, meinen fülligen Hintern oder was auch immer dann sei froh, dass du das erkannt hast. Nur wenn wir uns unserer Gedanken bewusst werden, können wir sie auch verändern. Wenn du dir selbst die Frage stellst was dich davon abhält, netter zu dir zu sein dann kommst du deinen negativen Gedanken ganz schnell auf die Schliche. Vielleicht ist es auch so, dass nicht nur du selbst negativ über deinen Körper oder deine Figur denkst sondern auch noch andere Menschen.

Meistens kommt die Kritik von den Leuten die selbst nie dick gewesen sind und sich trotzdem einreden, sie hätten die Weisheit gepachtet. Kein Mensch der nicht selbst mit Übergewicht zu kämpfen hat, kann sich vorstellen wie es ist überflüssige Pfunde mit sich herum zu tragen. Von daher kannst du jegliche Kritik, blöde Bemerkungen oder Anklagen von schlanken Personen getrost überhören. Es ist dann wirklich so, als würdet ihr in zwei verschiedenen Welten leben und den anderen überhaupt nicht verstehen.

Zucke bei der nächsten Kritik einfach mit den Schultern und sage dem anderen:

Du kannst mich gar nicht verstehen, du lebst in einer ganz anderen Welt als ich- deshalb kannst du mir auch keine Ratschläge geben.

Wenn du das nicht aussprechen möchtest, reicht es auch wenn du es innerlich sagst.

Frage dich selbst am besten mehrmals am Tag: Wie kann ich netter und freundlicher mit mir umgehen?

Und wenn du jetzt denkst, ach das bringt doch nichts, ich lasse lieber alles so wie es ist, was soll die blöde Frage dann möchte ich dich einladen, es einmal eine Woche auszuprobieren.

Also schnapp dir ein Blatt Papier und einen Stift oder ein Notizbuch und schreibe dort hinein:

Wie kann ich netter und freundlicher mit mir umgehen? Und auch wenn dir nicht sofort etwas einfällt, verliere nicht die Motivation sondern komme einfach später nochmal zu der Frage zurück. Das hilft dir, wieder ein Gefühl für dich selbst zu bekommen und neue Wege im Umgang mit dir zu finden. Du wirst sehen das es deine Ansicht über deinen Körper zum positiven verändern wird.